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kontextillusionen
Identität – Hülle – Körper – Material

Leseprobe

Das Spektrum der Materialien, aus denen Kunstwerke entstehen, hat sich seit den 1960er-Jahren in fast unüberschaubarer Weise erweitert. Im Zuge der sich auflösenden Grenzen zwischen den Medien fanden neue Werkstoffe Eingang in die Kunst. Jahrhundertelang blieb die künstlerische Nutzung textiler Materialien im Wesentlichen auf die Verwendung von Stoffen als Bildträger in der Malerei oder aber auf den Bereich der Tapisserien und Bildteppiche beschränkt. Wenngleich bereits im russischen Suprematismus sowie durch den Futurismus und Kubismus, insbesondere durch Pablo Picasso, textiles Material Eingang in die Kunst fand, erfolgte die Etablierung von Textil als autonomer künstlerischer Werkstoff ebenso wie die Anwendung textiler Techniken verstärkt ab den 1950er-Jahren. Im Kontext eines erweiterten Skulpturbegriffs wurde das Interesse an flexiblen, amorphen Materialien entdeckt, die sich dem Körper anpassten, wie auch jene künstlerischen Konzepte, die das Agieren von „Passstücken“ mit dem Körper in den Mittelpunkt stellten. ...

 

aus dem Katalog "kontextillusionen" von Silvie Aigner